Interaktion zwischen DZ und Viren

Projektleiterin: Dr. Alexandra Birzer 

Diese Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen DZs und spezifischen Viren, u.a. HSV1/2 und HCMV. Um eine Immunantwort gegen Pathogene, wie Viren, zu induzieren, spielen DZ eine entscheidende Rolle. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Viren Strategien entwickelt haben, um die biologische Funktion von DZs zu beeinträchtigen. Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich daher mit der Untersuchung von solchen Virus-spezifischen Immun Escape-Mechanismen. Diesbezüglich konnten wir rezent zeigen, dass sowohl die Adhäsion und als auch die Migration von humanen DZ durch Herpes simplex Virus Typ-1 (HSV-1) und HSV-2, stark moduliert wird. Funktionell führte die Virus-induzierte verstärkte Adhäsion von DZ dazu, dass die Migration in den Lymphknoten verhindert und somit die Induktion einer antiviralen T Zell Antwort blockiert wird.

Darüber hinaus haben wir kürzlich herausgefunden, dass HSV-1 den IL-6 Signalweg in humanen DZ moduliert, indem es spezifisch die IL-6 Rezeptor Oberflächenexpression auf reifen DZ inhibiert. Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass nicht nur direkt infizierte DZs sondern auch nicht infizierte, bystander DZs in ihrer IL-6R Expression, beeinträchtigt waren. Hierfür sind sogenannte, nicht-infektiöse leichte L- Partikel, welche im Unterschied zu infektiösen H-Partikeln, kein Kapsid und somit kein virales Genom besitzen, verantwortlich. Sie beinhalten eine Vielzahl von viralen Proteinen und können sie so die IL-6R Expression auf bystander DZs modulieren. Um die genaue Proteinkomposition von nicht-infektiösen L-Partikeln zu analysieren, wurden massenspektrometrische Analysen durchgeführt und mit infektiösen H-Partikeln verglichen.

Weiterhin befasst sich die Gruppe mit der Charakterisierung der HSV-1 Replikation in unreifen und reifen DZ. Dabei stelle sich heraus, dass nur in unreifen iDZs infektiöse H-Partikel generierte wurden, während in reifen mDZs, nur nicht-infektiöse L-Partikel gebildet werden. In diesem Zusammenhang konnten wir erstmals zeigen, dass die viralen Kapside im Kern reifer DZ zurückgehalten werden, wohingegen unreife DZ eine vollständige, Autophagie-abhängige Replikation von HSV-1 gewährleisten. Dies stellt einen völlig neuen Mechanismus zur Blockade  der HSV-1 Replikation in reifen DZs dar.

 

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